„Wandern auf dem Jakobsweg!”, antwortete sie auf meine Frage nach ihrem nächsten Urlaubsprojekt. Es ist Spätsommer in Dresden und Claudia ist gerade vom Balaton zurück.
„Warum der Jakobsweg? Du bist weder religiös noch hast du irgendeinen anderen Grund zu pilgern.”
„Aber warum denn nicht?”
Kurze Stille.
„Und im Rollstuhl sind dort bestimmt noch nicht so viele lang!”
Ich bin in Gedanken und überhöre fast ihren abschließenden Satz.
(Stop! Moment, da war ja noch was!) Claudia sitzt im Rollstuhl. Manchmal vergesse ich das einfach.
„Immer langsam! Barrierefrei und behindertengerecht ist der Weg aber mit Sicherheit nicht”, entgegne ich, um erstmal ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen.
(Manchmal hat sie komische Ideen. Hoffentlich verfestigt sich das nicht. Da kann man doch mit'm Rolli nicht lang. Dat wird doch nix!) Typisch pommer'sche Haltung.
„Na und!”, tönt es fast beiläufig von der Seite.
Der Konter läuft.
„Und du kommst mit, hab' ich mir gedacht!”
Ball im Netz! Im eigenen Stadion ausgekontert!
Claudia ist bereits weg. Ich sehe nur noch ihre Hinterräder in den Großen Garten abbiegen.
(Oh man, sie meint es ernst. Aus der Chose komm' mal wieder raus...)

Drei Monate später - keine Chance! Ich bin dabei. Nächstes Jahr geht's auf den Jakobsweg.
Im April 2013 fällt der Startschussss in Bilbao und auf dem Camino de la Costa - dem Küstenweg - geht's für uns beide nach Santiago de Compostela.
IdeeReiseFilmProtagonistenTeamSponsoren
EL CAMINO MOBILE
2 Füße und 4 Räder für ein Halleluja
El Camino Mobile - Ein Film zweier Menschen auf dem Jakobsweg